Strategische Einbindung von Corporate Responsibility
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Strategische Einbindung von Nachhaltigkeit
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Strategische Einbindung von Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeitsfaktoren können sowohl Chancen als auch Risiken für das Unternehmen darstellen und haben potenzielle Auswirkungen auf viele Stakeholder, darunter unsere Kunden, unsere Mitarbeitenden, unsere Lieferanten, die Gemeinden, in denen wir tätig sind, die Umwelt und die Gesellschaft sowie unsere Aktionäre und Finanzpartner. Wesentliche Themen sind diejenigen, die in einer oder beiden Dimensionen am wichtigsten sind.
Im Jahr 2023 wurden bei Messer eine neue Risikomanagementpolitik und ein neuer Risikomanagementprozess eingeführt - abgeleitet von den Anforderungen der ISO 31000:2018 Richtlinien. Das globale Risikomanagementsystem beinhaltet eine regelmäßige Risikoberichterstattung an die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat von Messer, damit wesentliche Risiken aktiv gesteuert werden können. Risiken (und Chancen) werden unter "Nachhaltigkeit" kategorisiert, wenn sie sich auf die Verankerung von Nachhaltigkeitszielen oder -vorgaben im Unternehmen oder auf die Auswirkungen auf Stakeholder beziehen.
Die globale Erwärmung und der Wandel hin zu einer dekarbonisierten Wirtschaft können beispielsweise Umweltrisiken wie höhere Versicherungsprämien, potenzielle Kohlenstoffsteuern, Strafen oder Veränderungen in Prozessen und Wertschöpfungsketten mit sich bringen. Sie bietet aber auch erhebliche Geschäftschancen, z. B. die wachsende Nachfrage nach Kohlenstoffabscheidung, verbesserter Prozesseffizienz und emissionsfreien Gasen, einschließlich erneuerbarem Wasserstoff, in der Industrie, im Verkehr, in der Medizin und in der Wissenschaft.
Die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen werden von der Geschäftsführung erkannt und mit Prioritäten versehen, indem Ziele gesetzt, Verantwortlichkeiten definiert, Richtlinien festgelegt und Fortschritte seit 2014 überwacht werden.
Bei Messer sind das unter anderem:
- Dekarbonisierung: Wir wollen zu einem erfolgreichen Übergang zu einer dekarbonisierten Wirtschaft beitragen und so unsere Chancen nutzen und gleichzeitig unsere Verantwortung wahrnehmen;
- Vielfalt: Wir wollen die Vorteile einer vielfältigen und integrativen Belegschaft nutzen, um unseren Zugang zu Talenten und unsere unternehmerische Intelligenz zu maximieren;
- Sicherheit: Wir wollen, dass alle unsere Mitarbeiter und diejenigen, die in der gesamten Wertschöpfungskette mit uns zusammenarbeiten, jeden Tag sicher nach Hause gehen können.
Die lokalen Geschäfte von Messer werden von unternehmerischen Managementteams geführt, während die Geschäftsleitung über die Führung, die gruppenweite Strategie und Finanzpolitik, organisatorische Angelegenheiten und die Kapitalallokation entscheidet. Messer hat sich zu einem verantwortungsvollen Verhalten verpflichtet, das sich auf die Bereiche Sicherheit, Umwelt, Qualität und Gesundheit (SHEQ) konzentriert. Das Geschäftsmodell des Unternehmens ist auf seine Umwelt-, Sozial- und Governance-Ziele (ESG) in Bezug auf Sicherheit, Vielfalt und Dekarbonisierung abgestimmt. Das Unternehmen schafft Werte, indem es seine Kunden bei der Erreichung ihrer Ziele unterstützt, z. B. durch die Verbesserung ihrer CO2-Bilanz, da dies ein integraler Bestandteil ihrer Wertschöpfungskette ist.
Die Geschäftsführung ist für die Entwicklung von Strategien und die Erreichung der vom Vorstand festgelegten Geschäftsziele verantwortlich. Zu den strategischen Zielen gehören das Management unseres eigenen CO2-Fußabdrucks, die Verfolgung von Geschäftschancen, die Minderung von Klima- oder Sicherheitsrisiken, die Zufriedenheit von Kunden, die ihre CO2-Emissionen reduzieren wollen, das Erreichen von betrieblicher Exzellenz und finanzieller Nachhaltigkeit.
Bekenntnis des Vorstandes zur Nachhaltigkeit
Messer ist ein internationaler Konzern, der die Werte eines Unternehmens in privater Hand lebt. Als Spezialist für Industrie-, Medizin- und Spezialgase haben wir in Bezug auf ESG (Environment, Social, Governance) Richtlinien definiert, die vom gesamten Team gelebt werden.
Eine wichtige Rolle hinsichtlich der zentralen Einbettung von ESG spielt dabei unser Leitbild, das unsere Vision, unsere Mission und unsere Werte zusammenfasst. Zudem rückt ESG die Anforderungen unserer Kunden und unsere gemeinsame Verantwortung für Umwelt, Menschen und Fortschritt in den Fokus.
Sustainability commitments of the management
Umweltschutz
Unsere Gase und das Anwendungs-Know-how von Messer leisten einen Beitrag zum erklärten Ziel der UN, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Dafür minimieren wir unseren eigenen CO2-Fußabruck und helfen unseren Kunden, CO2-Emissionen in ihren Anwendungen zu senken. Möglich wird das unter anderem durch die Wirkung unserer Gaseanwendungen und durch effiziente Gaseversorgung.
Die eigene Emissionsintensität unserer weltweiten Aktivitäten möchten wir um 40 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 2019, gemessen in kg CO2e pro Euro EBITDA, senken.
Grünen Wasserstoff sehen wir als einen Hebel zur Dekarbonisierung von Industrie und Mobilität. Auf Basis unserer H2-Kompetenz fokussieren wir uns auf die besonders wirtschaftliche Vor-Ort-Erzeugung von grünem Wasserstoff, auf maßgeschneiderte Betankungslösungen sowie auf ein Betreibermodell für den Einsatz brennstoffzellenbetriebener elektrischer Busse im öffentlichen Nahverkehr. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Rückgewinnung von CO2-Emissionen aus Industrieabluft und der anschließenden Wiederverwertung oder Speicherung.
Sicherheit, Vielfalt und Inklusion
Unser Fokus liegt auf der größtmöglichen Sicherheit für unserer Mitarbeitenden und Kunden.
Unser Ziel ist: keine Unfälle bei unseren Mitarbeitenden als auch den Mitarbeitenden unserer Kunden.
Im Bereich unseres Diversity- und Inklusions-Managements möchten wir unter anderem bis 2030 den Anteil weiblicher Führungskräfte in der ersten und zweiten Managementebene auf 30 Prozent erhöhen.
Die Potenziale unserer international und multikulturell besetzten Teams entwickeln wir konsequent weiter. Gemischte Management-Teams sind für uns die Voraussetzung, um eine ausgewogene und gewinnbringende Zusammenarbeit auf strategischer Ebene zu erzielen.
Governance
Wir reflektieren die gesetzlichen Anforderungen an die ESG-Berichterstattung in unseren Konzernrichtlinien.
Wir nutzen unser Potenzial in Bezug auf Mitarbeitende, Know-how und Kundenzufriedenheit.
Wir verfolgen Strategien und Maßnahmen für nachhaltiges Wachstum und eine gesicherte Finanzierung unserer Investitionen.
Wir finden Wege, unser Team noch besser in die Entwicklung neuer Ideen einzubinden. Wir ermuntern unsere Mitarbeitenden, ihr persönliches ESG-Engagement im Einklang mit der Mission von Messer deutlich zu machen.
Erstellung unserer Wesentlichkeitsmatrix
Im Jahr 2023 führte Messer eine Wesentlichkeitsbewertung durch, um die wesentlichen Themen des Unternehmens und die Wesentlichkeitsmatrix zu aktualisieren. Die Wesentlichkeitsmatrix wird zur Priorisierung der weltweiten Nachhaltigkeitsanstrengungen verwendet.
Dieser Ansatz untersuchte nicht nur die aktuellen und potenziellen Auswirkungen von Messer auf die Umwelt und die Gesellschaft (Wesentlichkeit der Auswirkungen), sondern auch die aktuellen und potenziellen Auswirkungen von externen Ökosystemen auf die finanzielle Leistung von Messer (finanzielle Wesentlichkeit). Dies gab uns eine einzigartige Gelegenheit, mit unseren Stakeholdern in Kontakt zu treten, um die sich entwickelnden Erwartungen besser zu verstehen und sie in Messers Nachhaltigkeitsreise einzubinden.
Wir folgten einem systematischen Prozess, um die doppelte Wesentlichkeitsbewertung durchzuführen:
- Definition von Nachhaltigkeitsthemen. Wir begannen mit der Erstellung und Bewertung einer Liste von 220 Nachhaltigkeitsthemen, die aus der jüngsten Wesentlichkeitsbewertung, der ESRS-Themenliste, Peer Reviews, Schwerpunktbereichen von Ratingagenturen und relevanten Branchenberichten abgeleitet wurden.
- Verfeinerung der Auswahlliste der Nachhaltigkeitsthemen. Unsere Bewertung führte uns zu einer Liste von 12 Nachhaltigkeitsthemen, die unserer Meinung nach am relevantesten für Messer sind, wenn man die Geschäftstätigkeit von Messer und die potenziellen Auswirkungen, Risiken und Chancen berücksichtigt.
- Befragung der betroffenen Interessengruppen. Wir führten Interviews mit ausgewählten internen und externen Stakeholdern in Asien, Europa und Nord- und Südamerika, darunter Kunden, Lieferanten, Finanzpartner und Mitglieder der Führungsteams. Darüber hinaus wurden anonyme Umfragen durchgeführt, um Erkenntnisse von Messer-Mitarbeitenden und Followern in den sozialen Medien zu gewinnen.
- Analyse der Ergebnisse und Festlegung der Wesentlichkeit. Nach der Analyse und Validierung der Daten teilten wir die Ergebnisse der Matrix mit den internen Stakeholdern, einschließlich der Fachleute von Messer aus verschiedenen Geschäftsbereichen sowie der Geschäftsleitung.
Wir legten unsere Wesentlichkeitsschwellen fest und dokumentierten den Wesentlichkeitsprozess von Messer.
Die Themen mit den größten Auswirkungen, die im Rahmen der Wesentlichkeitsbewertung von Messer identifiziert wurden, und die zugehörigen Definitionen sind im Folgenden in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt:
- Eine Kultur der Sicherheit, Gesundheit und des Wohlbefindens fördern
Fördern einer Kultur der Sicherheit, der Gesundheit und des Wohlbefindens bezieht sich auf die Verpflichtung von Messer, eine starke Sicherheitskultur aufzubauen und seinen Mitarbeitenden den höchsten Sicherheitsstandard zu bieten, unabhängig davon, ob sie in den Werken, im Bau, im Transportwesen oder in der Verwaltung arbeiten. Dies umfasst auch die Bemühungen von Messer, die physische und psychische Gesundheit der Beschäftigten sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten.
- Erhöhen der Sicherheit für unsere Kunden und Endverbraucher
Erhöhen der Sicherheit für unsere Kunden und Endverbraucher bezieht sich auf die Verpflichtung von Messer, dafür zu sorgen, dass seine Kunden und Endverbraucher seine Industriegase, die dazugehörigen Anlagen und Dienstleistungen auf sichere Weise verwenden. Dazu gehört auch, dass wir unseren Kunden fortlaufend Sicherheitsschulungen und entsprechende Trainings anbieten.
- Fördern von Compliance, guter Governance und ethischem Geschäftsgebaren
Fördern von Compliance, guter Governance und ethischem Geschäftsverhalten bezieht sich auf die Praktiken, Richtlinien und Verfahren bei Messer, die ein angemessenes Geschäftsverhalten und die strikte Einhaltung von Gesetzen sicherstellen. Dazu gehören die Verfolgung und Aufklärung von Korruptions- und Bestechungsvorfällen, Verfahren und Richtlinien zum Schutz von Hinweisgebenden und Richtlinien für das Beziehungsmanagement. Dazu gehören auch Richtlinien und Schulungen für die Belegschaft von Messer zum Schutz vor Verstößen und für deren Aufdeckung.
- Fördern von Vielfalt, gegenseitigem Respekt und Mitarbeitendenentwicklung
Das Fördern von Vielfalt, gegenseitigem Respekt und Mitarbeitendenentwicklung bezieht sich auf die Bemühungen von Messer, ein vorurteilsfreies und wertschätzendes Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich alle Mitarbeitenden und Beschäftigten in der Wertschöpfungskette unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer oder sozialer Herkunft oder Kaste, Religion, Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung oder sexueller Identität entfalten können. Dazu gehört auch, dass wir uns bemühen, die Beschäftigten zu schulen und weiterzubilden, damit sie sich wertgeschätzt und anerkannt fühlen.
- Mit Stakeholdern über Nachhaltigkeitsfragen kommunizieren
Die Kommunikation mit den Stakeholdern über Nachhaltigkeitsthemen bezieht sich darauf, wie Messer mit den betroffenen Stakeholder-Gruppen über die Auswirkungen wesentlicher Themen sowie über die Fortschritte und Errungenschaften in Bezug auf umwelt-, sozial- und Governance-bezogene Programme, einschließlich des Geschäftsverhaltens, kommuniziert.
- Schutz von Daten und Erhöhen der Cybersicherheit
Der Schutz von Daten und das Erhöhen von Cybersicherheit bezieht sich auf die Verpflichtung von Messer, die geltenden Datenschutzbestimmungen einzuhalten und präventive Maßnahmen zum Schutz des Unternehmens vor unbefugtem Zugriff und Cyberangriffen zu ergreifen. Dazu gehört der rechtskonforme Umgang mit persönlichen und geschäftlichen Daten von Mitarbeitenden, Kunden und Geschäftskontakten sowie die Umsetzung von durch das Datenschutzgesetz vorgeschriebenen organisatorischen und dokumentarischen Maßnahmen, um den Datenschutz zu gewährleisten.
- Sichere Praktiken in unserer gesamten Lieferkette einhalten
Sichere Praktiken in der gesamten Lieferkette zu gewährleisten bedeutet, dass Messer sich für den Schutz und die Förderung der Sicherheit der Beschäftigten in seiner Wertschöpfungskette einsetzt, insbesondere bei Auftragnehmern und Lieferanten in den Bereichen Bau, Wartung und Betrieb von Anlagen sowie Logistik und Transport. Dazu gehört auch die Unterstützung ihres Rechts auf Tarifverhandlungen und Vereinigungsfreiheit.
- Verbesserung von Dekarbonisierung, Energieeffizienz und Klimaresilienz in unserer gesamten Wertschöpfungskette
Die Verbesserung von Dekarbonisierung, der Energieeffizienz und der Klimaresilienz in der gesamten Wertschöpfungskette von Messer bezieht sich auf die Maßnahmen, die Messer ergreift, um die Emissionen durch die nachhaltige Nutzung von Energie zu minimieren, die Klimarisiken zu senken und die Dekarbonisierung kontinuierlich zu verbessern. Diese Maßnahmen umfassen Produkt- und Anwendungstechnologien sowie Innovationen zur Unterstützung einer Kreislaufwirtschaft und zur Bereitstellung alternativer Lösungen, die sich positiv auf die gesamte Wertschöpfungskette auswirken. Dies wird Messer und seinen Partnern in der Wertschöpfungskette helfen, den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, ihre Klimaresilienz zu erhöhen und die Energieeffizienz in ihren Betrieben zu verbessern.
Messer wird ebenso die folgenden Themen in Bezug auf Trends und neuer Entwicklungen weiter beobachten, um die sich verändernden Erwartungen und Geschäftsbedingungen zu berücksichtigen:
- Verantwortungsvolles Handeln gegenüber den Gemeinden, in denen wir tätig sind
Verantwortungsvolles Handeln gegenüber den Gemeinden, in denen wir tätig sind, bedeutet, die Auswirkungen der Aktivitäten von Messer auf die Gemeinden, in denen wir tätig sind, zu steuern und zur Entwicklung der lokalen Gesellschaft beizutragen.
- Nutzung von Wasser- und Meeresressourcen effektiv managen
Zu einer effektiven Nutzung der Wasser- und Meeresressourcen gehört auch die Gewährleistung nachhaltiger Praktiken bei der Gewinnung, Nutzung und Ableitung von Wasser.
- Schutz der biologischen Vielfalt
Zu einer effizienten Nutzung der Wasser- und Meeresressourcen gehört die Gewährleistung nachhaltiger Gewinnung, Nutzung und Ableitung von Wasser.
- Reduzieren von Abfall und Umweltverschmutzung
Die Reduzierung von Abfall und Umweltverschmutzung bezieht sich auf den verantwortungsvollen Umgang mit Luft, Boden und Wasser sowie das Vermeiden ihrer Verschmutzung durch Effizienzsteigerung in unseren Betrieben und in unserer Wertschöpfungskette.
Key Performance Indicators für Nachhaltigkeit
Key Performance Indicators für Nachhaltigkeit
Unsere Unternehmenswerte sind in den Bereichen Kunden- und Mitarbeitendenorientierung, verantwortungsvolles Handeln, unternehmerische Verantwortung, offene Kommunikation sowie Vertrauen und Respekt verankert. Um diese Werte und unsere Entwicklung in Bezug auf nachhaltiges Handeln messbar und vergleichbar zu machen, verwenden wir seit 2014 Key Performance Indicators (KPIs) für Nachhaltigkeit.
Durch messbare Ziele dokumentieren wir unsere Verbesserungen und Entwicklungen in den verschiedenen Geschäftsbereichen. Dieser Nachhaltigkeitsbericht, der auf den UN-Nachhaltigkeitszielen basiert, enthält harmonisierte Leistungsindikatoren im Bereich der Nachhaltigkeit. Jedes Kapitel des Berichts enthält Informationen über die Entwicklung einiger dieser Indikatoren.
Veränderungen im Vorstand und Aufsichtsrat
Veränderungen im Vorstand und Aufsichtsrat
Bernd Eulitz wurde mit Wirkung zum 26. April 2023 zum neuen Vorstandsvorsitzenden von Messer berufen. Er wird in den kommenden Jahren das volle Potenzial von Messer in der im November 2023 neu geschaffenen Struktur als kunden- und werteorientierter Gasespieler realisieren. Bernd Eulitz gestaltet mit seiner großen Erfahrung im Gasegeschäft, gemeinsam mit seinem starken Führungsteam und der loyalen und hochqualifizierten internationalen Belegschaft, in diesem Sinne erfolgreich die Zukunft von Messer.
Bernd Eulitz kam Anfang 2022 als Stellvertretender Vorstandsvorsitzender zur Messer Group. Zuvor war er als CEO in einem deutschen MDax-Unternehmen tätig. Bernd Eulitz verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Industriegase-Sektor. Unter anderem hatte er verschiedene Führungspositionen im In- und Ausland bei Linde inne, wo er von 2015 bis 2019 dem Vorstand angehörte.
Helmut Kaschenz wurde mit Wirkung vom 1. Januar 2022 zum Finanzvorstand (CFO) der Messer SE & Co. KGaA berufen. Er übernahm die Position von Dr. Uwe Bechtolf. Vor seiner Zeit bei Messer war Helmut Kaschenz 25 Jahre lang im Corporate und Institutional Banking in New York, London und Frankfurt/Main sowie in der Chemieindustrie tätig.
Virginia Esly wurde zum 2. Januar 2023 als Chief Operational Officer (COO) Europe in den Vorstand von Messer berufen. Damit ist sie die erste Vorständin in der Unternehmensgeschichte von Messer. Virginia Esly bringt eine über zwanzigjährige Erfahrung im Industriegasegeschäft mit. Sie folgt auf Ernst Bode.
Elena Skvortsova vertritt seit dem 22. November 2023 als COO Americas die Region Amerika in dem Vorstand von Messer. Sie begann ihre berufliche Laufbahn 1994 bei der Bayer AG in Deutschland. Im Jahr 2001 zog sie in die USA, um für Baxter International Inc. zu arbeiten, wo sie zuletzt bis 2015 als Vice President BioScience tätig war. Danach wechselte Elena Skvortsova in den Industriegase-Sektor und bekleidete die Position des President Middle East & Eastern Europe bei Linde in München, bevor sie bis 2020 die Verantwortung für das kanadische Geschäft von Praxair übernahm. Zuletzt war sie Mitglied des Vorstands der OMV AG in Wien, Österreich.
Dr. Werner Hickel, hat zum 22. November 2023 die Position des COO Asien übernommen und war damit weiterhin für das Geschäft in China und den ASEAN-Ländern verantwortlich. Werner Hickel kam 1998 zu Messer und wurde im Jahr 2000 zum Finanzdirektor von Messer China in Shanghai ernannt. Von 2003 bis 2018 war er COO und später CEO Messer China/ASEAN.
Stefan Messer gab im Jahr 2023 den Vorstandsvorsitz und damit die operative Führung von Messer ab und wechselte zum 27. April an die Spitze des Aufsichtsrates. Der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Jürgen Heraeus ist nun Ehrenmitglied des Gremiums. Stefan Messer, Gesellschafter der dritten Generation, hatte die Führung von Messer seit 2004 inne.
Unser Geschäftsmodell
Mit einer über 125-jährigen Geschichte ist Messer der weltweit größte Spezialist für Industrie-, Medizin- und Spezialgase in Privatbesitz. Aufbauend auf diesem Erbe ist das Unternehmen heute der führende unabhängige Anbieter von Industriegasen mit einem Umsatz von rund 4,4 Milliarden Euro im Jahr 2023.
Messer produziert und liefert Sauerstoff, Stickstoff, Argon, Kohlendioxid, Wasserstoff, Helium, Schweißschutzgase, Spezialgase, medizinische Gase und Lebensmittelgase sowie viele verschiedene Gasgemische. Der größte Umsatzanteil entfällt auf Luftgase. Ergänzt wird das Portfolio durch technische Gase, Spezialgase und medizinische Gase, die keine Luftgase sind, sowie durch Mehrwertdienste wie Anwendungstechnologien, Hardware und andere.
Die Produkte von Messer werden in einem breiten Spektrum diversifizierter Endmärkte eingesetzt, darunter in der Industrie, im Umweltschutz, im Gesundheitswesen, in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, in der Schweiß- und Schneidetechnik, im 3D-Druck, im Bauwesen, in der Forschung und in der Wissenschaft. Die Gaseprodukte bieten den Kunden von Messer durch die Gaseanwendungstechnologie verschiedene Vorteile, wie z. B. eine höhere Effizienz, mehr Sicherheit und einen geringeren ökologischen Fußabdruck.
Das Unternehmen verfügt über ein robustes Geschäftsmodell, das auf der regionalen Diversifizierung, der Produkt- und Vertriebsvielfalt, der Kritikalität der Produkte (typisch für den Industriegassektor), vielen nicht-zyklischen Endmärkten, langfristigen Verträgen und einer flexiblen Kostenstruktur beruht.
Messer hat ein starkes Nachhaltigkeitsprofil, das darauf beruht, dass das Unternehmen seine Ziele in den Bereichen Sicherheit, Dekarbonisierung und Vielfalt mit den Prioritäten seiner Stakeholder, insbesondere seiner Kunden, in Einklang bringt.
Die Umweltphilosophie von Messer konzentriert sich auf eine verantwortungsvolle Energiebeschaffung, effiziente Energienutzung und umweltfreundliche Anwendungen:
- Hohe Energieeffizienz seiner Luftzerlegungsanlagen und steigender Anteil an erneuerbaren Energien (GHG Protocol Scope 2)
- Wachstumschancen in den Bereichen Kohlenstoffabscheidung und erneuerbarer Wasserstoff
- Umwelttechnische Anwendungen, die die Dekarbonisierung der Prozesse unserer Kunden unterstützen
- Erfolgreiche Partnerschaften schaffen Mehrwert bei Anwendungstechnologien zur Unterstützung der Dekarbonisierung
Unser Geschäftsmodell (Akkordeon)
Geistiges Eigentum – Patente und Marken
Patente dienen dem Schutz der Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung von Messer und ihrer Weiterentwicklung zur kommerziellen Nutzung.
Messer besitzt weltweit über 1.000 Patente. Sie stärken die Wettbewerbsposition von Messer, indem sie Wettbewerbsvorteile durch die Monopolisierung für bestimmte Produkte oder Verfahren verschaffen.
Das Firmenzeichen und der Firmenschriftzug von Messer, ebenso wie viele Produkte, Verfahren und Dienstleistungen sind durch eingetragene Marken geschützt (insgesamt über 800 in mehr als 50 Ländern).
Sollte ein Wettbewerber identische oder ähnliche Bezeichnungen für identische oder ähnliche Gegenstände nutzen, wird Messer alle Maßnahmen ergreifen, um die eigenen Rechte zu sichern.
Die eingetragenen Marken der Messer Gruppe werden grundsätzlich nur von Gesellschaften der Messer Gruppe genutzt. Die Schutzrechte der Wettbewerber werden bei allen Aktivitäten der Messer Gruppe respektiert.
Nachhaltige, dokumentierte Lieferkette
Bei Messer sind wir bestrebt, bei allem, was wir tun, stets mit einem hohen Maß an Integrität und Zuverlässigkeit zu handeln. Seit der Gründung von Messer sind ein verantwortungsvoller Umgang mit Menschen und Umwelt sowie die Einhaltung von Gesetzen Eckpfeiler unseres Geschäftsgebarens. Daher erwarten wir auch von unseren Geschäftspartnern, dass sie verantwortungsbewusst und unter Einhaltung aller geltenden Gesetze handeln.
Group Compliance betreut wesentliche Maßnahmen zum Thema Lieferkette. Im Jahr 2023 wurden beispielsweise notwendige Richtlinien zur Bekämpfung von Bestechung/Korruption und zum Third-Party-Management erstellt. Ein Business Partner Code of Conduct und eine Declaration of Principles for Human Rights and Working Conditions wurden abteilungsübergreifend entwickelt und stellen einheitliche, weltweit verbindliche Richtlinien für alle Messer Business Partner dar, die sich an den zehn Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen orientieren und die international anerkannten Menschenrechte, Arbeitsnormen und Arbeitsbedingungen in den Mittelpunkt stellen.
Darüber hinaus implementiert Messer, beginnend in Europa, ein Third-Party-Management System. Dies ermöglicht es Messer, den umfangreichen Sorgfaltspflichten in Bezug auf Prüfung, Auswahl und Überwachung ihrer Geschäftspartner (Third Parties) nachzukommen.
Weltweit verschärfen sich diese Anforderungen durch gesetzliche und vertragliche Verpflichtungen, nicht zuletzt nach dem deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) oder der EU Corporate Sustainability Due Diligence Directive (EU CSDD). Diese Prüfungen durch Dritte erfassen Reputations-, Korruptions- und Sanktionsrisiken und werden zukünftig erweitert um Menschen-, Arbeitsschutz- und Umweltschutzthemen in der gesamten Value Chain von Messer, einschließlich direkter und indirekter Lieferanten, Dienstleister und Kunden.
Zur Vereinheitlichung und Vereinfachung wurde im Jahr 2023 eine IT-Lösung („Third Party Risk Management Tool“) eingekauft. Sie ist auf Messer-spezifische Bedürfnisse adjustiert und wird allen Gruppengesellschaften zur Verfügung gestellt.
Governance des Unternehmens
Entscheidungsprozesse und Kontrollverfahren
Die Informationen über Berichtslinien zwischen dem Vorstand und den Aufsichtsgremien ergeben sich aus dem Shareholder-Agreement zwischen Messer und GIC, den Satzungen und der Geschäftsordnung für den Vorstand der Messer Management SE und der Geschäftsordnung für den geschäftsführenden Gesellschafter der Messer SE & Co. KGaA.
Die Berichtspflicht aus der Messer-Organisation an den Vorstand ist in einem Katalog zustimmungspflichtiger Rechtsgeschäfte geregelt.
In der Organisation sind die Entscheidungsprozesse über eine Delegation of Authority, wie zum Beispiel Geschäftsordnungen, Policies und/oder Richtlinien, festgelegt.
Die Bereiche IKS und Internal Audit gewährleisten interne Kontrollverfahren.
Messer ernennt Patricia Hargil zum Chief Sustainability Officer
Im April 2024 hat Messer die globale Position des Chief Sustainability Officer geschaffen, die ab sofort an Bernd Eulitz berichtet. In dieser neuen Funktion wird sich Patricia Hargil als Chief Sustainability Officer darauf konzentrieren, eng mit den regionalen und zentralen Funktionen zusammenzuarbeiten, um unsere Umwelt-, Sozial- und Governance-Agenden (ESG) sowie Diversity & Inklusion (D&I) weiter voranzutreiben, auf dem bisher Erreichten aufzubauen, den Prozess der ESG-Berichterstattung zu erleichtern und ein Programm zu etablieren, das unser Engagement für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung festigt.
Messer Compliance Management System
Mit dem Messer Compliance Management System (Messer CMS) haben wir ein Organisationskonzept implementiert, das die praktische Umsetzung unserer Verantwortlichkeiten definiert. Das Organisationskonzept bezweckt, Verstöße gegen den Messer-Kodex schon im Vorfeld zu verhindern. Es stellt einen verbindlichen Handlungsrahmen zur Bewältigung von Interessenkonflikten und zur Einhaltung von geltenden Gesetzen, regulatorischen Vorschriften und die über- bzw. innerbetrieblichen Regelwerke in allen unseren Geschäftsbereichen dar. Das Messer CMS wird von einem klaren Bekenntnis des Vorstandes, der Geschäftsführenden und Führungsverantwortlichen getragen und dient als Instrument, um Vertrauen zu schaffen.
Die Messer SE & Co. KGaA hat für ihre Gesellschaften verbindliche Compliance-Richtlinien erlassen. Dazu zählen insbesondere der Code of Conduct, der Business Partner Code of Conduct und die Group Guidelines. Management und Mitarbeitende werden über den Inhalt und ggf. Neuerungen dieser Richtlinien, sonstiger Policies und Verhaltensregeln regelmäßig informiert und geschult.
Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Überwachung des Messer CMS. Dieses Organisationskonzept ist für alle Geschäftsführenden, Führungsverantwortlichen und Mitarbeitenden von Messer verbindlich. Die Geschäftsführenden sind unter Beachtung geltender gesetzlicher Bestimmungen dafür verantwortlich, dieses Organisationskonzept in der eigenen Landesgesellschaft umzusetzen und dessen Beachtung sicherzustellen. Zur Unterstützung der Geschäftsführenden sowie der Aufsichtsgremien hat der Vorstand einen Chief Compliance Officer („CCO“) bestimmt. Der CCO wird unterstützt durch die Corporate Compliance Abteilung. Hinzukommen die von den Regionalleitern in Abstimmung mit den jeweiligen Landesgeschäftsführerenden ernannten Lokalen Compliance Officer. Ergänzt wird die Gruppe der Compliance Officer durch die zentralen Fachbereichsverantwortlichen im Corporate Office als (fach-) bereichsbezogene Compliance Officer. Der Vorstand hat die Aufgaben, Rechte und Pflichten der Compliance Officer in einer Compliance Officer Richtlinie festgelegt.
Messer hat außerdem eine Risikoanalyse durchgeführt, in die alle Landesgesellschaften und Abteilungen des Unternehmens einbezogen wurden, um die Risiken entsprechend zu steuern. Präsenzschulungen, Webinare und E-Learnings werden zu ausgewählten, den Messer-Kodex betreffenden Themen durchgeführt. Die zentralen Fachabteilungen und die lokalen Geschäftsführenden und Fachabteilungen bestimmen grundsätzlich die Compliance-Schulungsinhalte und die zu schulenden Mitarbeitenden. Sie übernehmen die Ausgestaltung und Durchführung der Schulungen, bei Bedarf unterstützt durch externe Dienstleister, und stellen deren ordnungsgemäße Dokumentation sicher. Der Vorstand kann darüber hinaus Schulungen und Schulungsinhalte sowie den damit zu schulenden Mitarbeitendenkreis verbindlich vorgeben.
Über interne Compliance-Audits wird die Umsetzung der Compliance-Richtlinien in allen Landesgesellschaften, insbesondere der Group Guidelines, überprüft. Group Compliance trifft dabei eine Aussage zu wichtigen Compliance-Feldern wie Compliance-Kultur, Compliance-Ziele, Compliance-Risiken, Compliance-Programm, Compliance-Organisation, Compliance-Kommunikation und Compliance-Überwachung und -Verbesserung. Festgestellter Verbesserungsbedarf sowie Abhilfemaßnahmen in einzelnen Bereichen werden durch einen kontinuierlichen Follow-Up-Prozess umgesetzt.
Mit der Messer Integrity Line bietet Messer eine Kommunikationsplattform an, über die Hinweise und (mögliche) Missstände unkompliziert gemeldet werden können. Mitarbeitende können sich mit ihren Anmerkungen und Verdachtsmomenten zu möglichen Compliance-Verstößen einfach, rechtskonform und vertrauensvoll an definierte Ansprechpersonen wenden. Compliance-Verstöße werden sowohl verfolgt und geahndet als auch zur Reflexion genutzt, um präventive Maßnahmen zu erlassen, damit ein ähnlicher Verstoß mit dem damit einhergehenden Risiko zukünftig möglichst nicht mehr eintritt. Der Hinweisgeberkanal steht auch Geschäftspartnern zur Verfügung und wird auf den Websites der Landesgesellschaften kommuniziert. Im Jahr 2023 gab es 24 (Vorjahr: 5) Verdachtsfälle von Compliance-Verstößen bei Messer, von denen sich keiner nach der Untersuchung bestätigte. Dieser Anstieg der Compliance-bezogenen Meldungen zeigt das gestiegene Bewusstsein und Verantwortungsgefühl sowie Vertrauen innerhalb von Messer, sich aktiv mit Verdachtsfällen auseinanderzusetzen und diese mitzuteilen. Mitarbeitende werden durch die leicht zugängliche und verständliche Integrity Line, durch Schulungen sowie einen klaren und unmissverständlichen „Tone from the Top“ bewusst motiviert, konstruktiv Risiken für das Unternehmen und seine Mitarbeitende abzuwenden und so Prozesse kontinuierlich zu verbessern.
Überarbeitete Einkaufspolicy für Strom
Der Vorstand der Messer SE & Co. KGaA genehmigte im Januar 2023 innerhalb des Compliance Management Systems die angepasste Einkaufspolicy für Strom.
Ziel ist es, mittels einer verbindlichen Energieeinkaufsstrategie Risiken möglichst breit zu streuen und die Planungssicherheit zu erhöhen.
Zudem enthält die Policy einen Passus zur Eindeckung von Strombedarfen über Power Purchase Agreements (langfristige Stromlieferverträge zwischen einem Erzeuger erneuerbarer Energien und einem Abnehmer) als weiteren Diversifikationsbaustein aber auch als wesentlichen Faktor, um die gesetzten ESG-Ziele zu erreichen.
HR-Richtlinie und Legal-Handbuch
Der Vorstand der Messer SE & Co. KGaA hat im Februar 2023 innerhalb des Compliance Management Systems (CMS) die angepasste HR-Richtlinie (Rev. 2, 01.02.2023) und das angepasste Legal-Handbuch (Rev. 2, 01.01.2023) genehmigt.
Ziel der HR-Richtlinie ist es, den geänderten Anforderungen bei der Einstellung von Mitarbeitenden Rechnung zu tragen und die entsprechenden Genehmigungsverfahren zu aktualisieren.
Das Legal-Handbuch wurde an die neue Rechtsform und Struktur von Messer angepasst.
Risiko-Management-Richtlinie
Der Vorstand der Messer SE & Co. KGaA hat im Juli 2023 innerhalb des Compliance Management Systems (CMS) die neu erstellte Risikomanagement-Richtlinie genehmigt.
Ziel dieser Richtlinie ist es, den Ordnungsrahmen für das neue Messer-Risikomanagement zu setzen.
Die Richtlinie hat globale Gültigkeit innerhalb der Messer Group und unterstützt die Risikofrüherkennung. Risiken zu kennen, schafft Transparenz, erhöht die Planungssicherheit und sichert langfristig mit zielgerichteten Maßnahmen unseren Unternehmenserfolg.
Neue IT-Security-Policy
Der Vorstand der Messer SE & Co. KGaA hat im September 2023 innerhalb des Compliance Management Systems (CMS) die neu erstellte IT-Security-Policy genehmigt.
Ziel dieser Richtlinie ist es, einen höheren Schutz aller bei Messer weltweit verarbeiteten Informationen zu gewährleisten, vor allem, um das Risiko von Verlust oder ungewollter Veröffentlichung zu minimieren und damit verbundene wirtschaftliche Schäden abzuwenden. Hierfür müssen Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität als die grundlegenden Anforderungen an die Informationen in unserem Unternehmen erfüllt sein. Informationssicherheit bei Messer betrifft alle Organisationsbereiche weltweit und deren digitale sowie nicht-elektronische bzw. manuelle Prozesse zur Informationsverarbeitung. Die Policy regelt zum Beispiel auf Basis einer Informationsklassifizierung den Umgang mit Informationen und zweckbezogenem Unternehmenswissen und die Weitergabe oder Nicht-Weitergabe an unterschiedliche Empfängergruppen. Des Weiteren thematisiert sie den sicheren Umgang mit der durch das Unternehmen zur Verfügung gestellten Infrastruktur (PC; mobile Endgeräte), Cloud-Services oder den Schutz vor unbefugtem Zugriff (z.B. die Mindestanforderung an Kennwörter, etc.). Die für alle Zielgruppen relevanten Anforderungen im Umgang mit (IT-) Sicherheitsvorfällen vervollständigen die neue Richtlinie. Die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs (Business Continuity Management; BCM) ist ein ebenfalls ein bedeutendes Kapitel.
Business Partner Code of Conduct und Compliance-Klauseln
Der Vorstand der Messer SE & Co. KGaA hat im Oktober 2023 den Business Partner Code of Conduct („Business Partner CoC") verabschiedet. Zusätzlich zu dem allgemein verbindlichen Code of Conduct, der sich an alle Mitarbeitenden richtet, gilt der Business Partner CoC für geschäftliche Verbindungen von Messer. Basierend auf den zehn Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen, definiert der Business Partner CoC eine einheitliche, weltweit verbindliche Richtlinie für alle Business Partner von Messer und konzentriert sich auf international anerkannte Standards in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung (ESG).
Zur digitalen Umsetzung der Anforderungen an unsere Geschäftspartner wird Messer im Jahr 2024 ein Third-Party-Management-System implementieren und umsetzten. Hierfür notwendigen Vorbereitungen, wie der Einkauf und das Messer-spezifische Set-Up eines IT-Tools konnten im Jahr 2023 abgeschlossen werden.
Neu erstelltes Risiko-Managementhandbuch
Der Vorstand der Messer SE & Co. KGaA hat im November 2023 innerhalb des Risiko Management Systems (RMS) das neu erstellte Risikomanagement-Handbuch genehmigt. Das Handbuch baut auf der Risikomanagement-Richtlinie auf und beschreibt detailliert den Messer Risikomanagement-Prozess. Der Prozess ist im Wesentlichen nach den Leitlinien der internationalen Norm ISO 31000:2018 ausgestaltet. Risiken zu kennen, schafft Transparenz, erhöht die Planungssicherheit und sichert langfristig mit zielgerichteten Maßnahmen unseren Unternehmenserfolg.
Das Handbuch hat globale Gültigkeit innerhalb von Messer.
Grundsatzerklärung Menschenrechte und Arbeitsbedingungen
Der Vorstand der Messer SE & Co. KGaA hat im Januar 2024 innerhalb des Compliance Management Systems (CMS) die neu erstellte Grundsatzerklärung Menschenrechte und Arbeitsbedingungen bei Messer genehmigt. Die Richtlinie baut auf dem Leitbild von Messer auf und ergänzt den Messer Code of Conduct. Sie beschreibt die Achtung der Menschenrechte und Wahrung fairer Arbeitsbedingungen als Grundlage der Unternehmensphilosophie und Geschäftsprozesse.
Die Richtlinie hat globale Gültigkeit innerhalb von Messer.
Compliance-Kampagne „Speak up“
Mit einer Poster-Kampagne unter dem Slogan „Speak up“ betont der Vorstand von Messer, dass es ausdrücklich gewünscht ist, wenn Mitarbeitende dabei helfen, illegale oder illegitime Handlungsweisen aufzudecken.
Ihnen stehen dafür verschiedene Meldewege zur Verfügung, beispielsweise das persönliche Kontaktieren von Vorgesetzten oder die Hinweisgeberplattform Messer Integrity Line. Die Poster-Kampagne weist auch darauf hin, dass Mitarbeitende, die Hinweise auf ein potenzielles Fehlverhalten geben, vor etwaigen Repressalien geschützt sind. Die Poster wurden durch die lokalen Gesellschaften in die jeweiligen Landessprachen übersetzt und an vielen Standorten ausgehängt.
Datenschutz
Messer verpflichtet sich zur Einhaltung der geltenden Datenschutzvorschriften. Entsprechende Strukturen sind darauf ausgerichtet, ein dauerhaft hohes Maß an Datenschutz zu gewährleisten.
Der Group Privacy Officer von Messer SE & Co. KGaA koordiniert verantwortlich den Zentralbereich Datenschutz und steuert begleitend dessen Umsetzung durch die Landesgesellschaften. Gemäß der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und dem deutschen Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) gehen wir mit Daten unserer Mitarbeitenden, Kunden und Geschäftskontakte rechtskonform um.
Messer setzt datenschutzrechtlich vorgegebene Maßnahmen zur Organisation und Dokumentation um. Für ein optimales Verständnis kommunizieren die europäischen Landesgesellschaften von Messer sowie die Messer SE & Co. KGaA ihre Datenschutzhinweise in der jeweiligen Landessprache über ihre Webseiten.
Messer Americas hält sich an die geltenden Datenschutzgesetze, den diesbezüglichen Verhaltenskodex der Messer SE & Co. KGaA für Amerika sowie an die Kodexergänzung von Messer Americas. Zusätzlich hat Messer Americas eine eigenständige Datenschutzrichtlinie für Nordamerika. Der Senior Counsel & Regional Compliance Officer von Messer Americas, der Head of Human Resources for North America Business Operations sowie Mitglieder des Rechts- und Compliance-Teams von Messer Americas stehen in ganz Amerika für Fragen zum Datenschutz zur Verfügung. Bei Compliance-Fragen greift Messer Americas zudem auch auf externe Fachleute zurück.
Schulungen zum Datenschutz sind im Ethik- und Verhaltenskodex von Messer Americas enthalten. Der E-Learning-Kurs „Ethik- und Verhaltenskodex“ ist für alle Mitarbeitenden von Messer Americas verpflichtend.